Erdbebengerechte Schulen, Nepal

Nach dem Erdbeben 2015 unterstützte IngOG+ die britische NGO Learning Planet bei der Entwicklung von modularen, erdbebengerechten Primarschulhäusern. Zwei Schulhäuser wurden mit lokal verfügbaren Materialien erstellt und dienen als Prototypen für die weitere Verfielfältigung.

Zahlreiche kleine Primarschulen, sogenannte „Feeder Schools“, wurden beim Erdbeben in Nepal im April 2015 zerstört. Der Wiederaufbau dieser Schulen verlief nur schleppend. Feeder Schools befinden sich in kleinen, oft sehr armen und schwer zugänglichen Dörfern und dienen der Bildung der jüngsten Kinder, für die der lange Schulweg zur nächsten regulären Schule zu beschwerlich ist. Diese Schulen werden meist gemeinnützig finanziert, wobei die kleinen Dorfgemeinschaften auf nationaler Ebene kaum Einfluss haben und daher bei der Priorisierung des Wiederaufbaus in Nepal weder Beachtung noch Mittel erhalten.

Die britische NGO Learning Planet entwickelte ein modulares Schulsystem, um den Wiederaufbau der Feeder Schools in Nepal effizient voranzutreiben. IngOG+ unterstützte Learning Planet dabei, ihr modulares Schulsystem an die Bedürfnisse der Feeder Schools anzupassen und die Tragwerke der Gebäude erdbebengerecht zu gestalten. Ziel des Projekts war es, eine kostengünstige und erschwingliche Lösung für den Wiederaufbau der Feeder Schools an verschiedenen Standorten zu bieten.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit IngOG+ wurden zwei Prototypen in den Dörfern Sano Bhorle und Dhawa nördlich von Kathmandu errichtet. Die Wände der Schulgebäude wurden aus gepressten Lehmziegeln gebaut, während die Dachkonstruktionen und bestimmte Gebäudeaussteifungen aus Bambusfachwerken bestehen. Dies stellt sicher, dass die Schulen unter Berücksichtigung der nach dem Erdbeben herrschenden Knappheit an klassischem Bauholz mit lokal verfügbaren Materialien errichtet werden können. Die Lehmziegel können direkt vor Ort auf der Baustelle gepresst und gelagert werden.

Nun bleibt abzuwarten, wie gut sich der Prototyp vervielfältigen und an verschiedenen Standorten einsetzen lässt. Bei Bedarf steht IngOG+ weiterhin mit technischem Know-how zur Seite.