Colonia Dora (Sekundarschule), Argentinien

Die argentinische Wirtschaft befindet sich auf einer Talfahrt und das Land hat mit massiver Staatsverschuldung und Hyperinflation zu kämpfen. Zudem bleiben die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung von der zentral organisierten Regierung weitgehend unbeachtet.

Die Provinz Santiago del Estero liegt im nördlichen Argentinien. Die Haupterwerbsquelle der Region liegt in der Landwirtschaft. Das trockene subtropische Klima und die geringe Niederschlagsmenge machen jedoch den Anbau von Nutzpflanzen äusserst schwierig und eine grossflächige Viehzucht ist nicht möglich. Die Bauern leben verstreut und betreiben Landwirtschaft im kleinen Stil.

Ingenieure ohne Grenzen Schweiz engagiert sich zusammen mit ihrer Partnerorganisation ISF-Argentinien im ruralen Gebiet um das Dorf Colonia Dora in einem Schulprojekt, welches darauf zielt die landwirtschaftliche Ausbildung der ländlichen Bevölkerung und so ihre sozio-ökonomische Situation zu verbessern.

Projekt

Die Sekundarschule EFA-Avellaneda (Escuela de la Familia Agrícola) ist eine kooperativ betriebene Schule, welche von den Eltern der Kindern (vor allem Landwirte) getragen und nicht von der Regierung unterstütz wird. Neben der schulischen Ausbildung auf Sekundarstufe liegt der Fokus des Unterrichtes insbesondere auf dem Vermitteln von landwirtschaftlichen Techniken um so die Effizienz des landwirtschaftlichen Anbaus in der ruralen Bevölkerung zu verbessern.

Die Kinder aus den Familien in der weitläufigen Umgebung leben jeweils 2 Wochen in der Schule und besuchen den Unterricht. Anschliessend arbeiten sie für zwei Wochen auf dem elterlichen Bauernhof bevor sie wieder in die Schule kommen.

Der Tatsache, dass mit einer grösseren Anzahl aufgenommener Schüler die Chance auf einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der lokalen Gemeinschaft steigt, steht die limitierte Kapazität der Schule gegenüber. So müssen jedes Jahr viele Kinder abgelehnt werden und somit auf eine Schulbildung verzichten.

Durch den Bau von drei zusätzlichen Klassenräumen und einem Schlafsaal für die Lehrkräfte soll diese Situation entschärft werden. Die Kapazität der Schule wird von 130 auf 180 Schüler erhöht. Es werden damit 50 neue Ausbildungsplätze geschaffen, was Jahr für Jahr eine direkte Auswirkung auf 50 Familien in einer schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Situation haben wird.

Technische Lösung

Die Tragkonstruktion besteht, in Anlehnung an die bestehende Schulgebäude, aus einem Verbund aus tragendem Mauerwerk und Stahlbeton-Rahmen („Eingefasstes Mauerwerk“). Die vertikalen Dachauflasten werden durch Pfetten aus Baustahl (C-Walzprofile) auf die Tragkonstruktion verteilt. Die ganze Konstruktion ist auf Streifenfundamenten aus Stahlbeton gegründet.

Der Dachabschluss besteht aus gewelltem Stahlblech. Die Wärmedämmung erfolgt mittels Mineralfaser-Elementen, welche unterhalb der Blechkonstruktion angeordnet werden, sowie einer Zwischendecke aus Gipsfaserplatten.

Involvierte Akteure

Schuldirektion EFA-Avellaneda

Gemeindeverwaltung Colonia Dora

Ingenieure ohne Grenzen Argentinien, ISF-Ar

Ingenieure ohne Grenzen Schweiz, ING-OG CH

Aufgaben von IngOG+

– Ausführungsprojekt

Fundraising

– Technische Unterstützung während der Bauphase

Zeitplan

Projektierung September bis Dezember 2014

Fundraising Dezember 2014 bis März 2015

Ausführung November 2014 bis August 2017